Das Salzmuseum Mecklenburg in Bad Sülze ist einmalig in seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Es liegt idyllisch in der Flussniederung der Recknitz, gegenüber dem Kurpark. Gegründet am 18.10.1953 durch den Chefarzt des früheren Rheuma-Sanatoriums, Dr. Kurt Fuchs, befindet es sich seit 1971 im früheren Amtshaus der Großherzoglichen Saline, dem „Alten Salzamt“, einem Fachwerkbau aus dem Jahre 1759. Von 1879 bis 1944 diente das Haus als Amtsgericht. Zwischen 1993 bis 1998 wurde es einer gründlichen Renovierung unterzogen.
Es war die Sammelleidenschaft des Chefarztes des ehemaligen Rheuma-Sanatoriums Dr. Kurt Fuchs, die die heutige Sammlung begründete. Er hortete in den Nachkriegsjahren in seinem „Fuchsbau“, wie die Bad Sülzer die Sanatoriums Gebäude scherzhaft nannten, ausrangierte Utensilien der Salzgewinnung und des Kurbetriebes. Dazu trugen der Arzt und seine Mitarbeiter*innen Fotos und Dokumente zusammen.
Dr. Kurt Fuchs - Chefarzt des ehemaligen Rheuma-Sanatoriums
Es war die Sammelleidenschaft des Chefarztes des ehemaligen Rheuma-Sanatoriums Dr. Kurt Fuchs, die die heutige Sammlung begründete.
Eine Urkunde vom 12. September 1243 zeugt erstmals von einer Saline am Ort. Salzwasser, Sole genannt, wurde aus einem Brunnen gepumpt und in Pfannen stundenlang gesiedet, bis sich Salzkristalle absetzten. Zum Heizen nutzte man den vorhandenen Torf. Ende des 17. Jahrhunderts hielt eine neue Technologie in der Salzgewinnung Einzug. Es entstanden bis zu zwölf Meter hohe Gradierwerke. In einem Gradierwerk tropft salzhaltiges Wasser über aufgeschichtetes Dornenreisig, wobei ein Teil des Wassers verdunstet. Der Salzgehalt des Wassers kann so von fünf auf bis zu zwanzig Prozent erhöht werden. Das letzte Gradierwerk, der Friedrichsbau, das von Kurgästen zur Inhalation salziger Luft genutzt wurde, zerstörte 1944 ein Blitzeinschlag. Übrig blieben einige Pfahlstümpfe im Kurpark.
Ein neuer Wirtschaftszweig entwickelte sich parallel zur Saline bereits im 19. Jahrhundert. Der findige Rostocker Professor Samuel Gottlieb Vogel, Leibarzt von Großherzog Friedrich Franz I., unterbreitete diesem den Vorschlag, ein Rheumaheilbad in Bad Sülze zu gründen. 1824 zogen die ersten Patienten in das damals neu gebaute, heute leider leerstehende Kurhaus ein. Die Sole zeigte bei den Kurgästen eine hervorragende Heilwirkung. Der Kurbetrieb florierte und wurde ständig erweitert. Seit 1901 saßen Patienten in Holzbadewannen mit heilender Moorerde. Zwei hölzerne Wannen stehen noch heute im Museum und fallen dem Besucher sofort ins Auge.
Doch schon 1998 reichte der kommunale Haushalt nicht mehr für freiwillige Leistungen wie die Finanzierung des Museums.
Engagierte Bürger gründeten den Heimatverein Bad Sülze e.V. zur Rettung des Kleinods, der die Trägerschaft übernahm.
Die Historie des Salzmuseum Mecklenburg, dargestellt in einem Zeitstrahl
- 12431. Januar 1243Erste urkundliche Erwähnung der Saline: Kloster Doberan erhält das Recht in Sulta Salz zu sieden
- 1. Januar 1262Gründungsjahr der Stadt; Sulta wird 1287 als Sulte, 1301 als Sulten, später als Sülte und Sülze (der Ort an der Salzquelle) bezeichnet1262
- 16181. Januar 1618Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) und zahlreiche Stadtbrände führen bis ins ausklingende 18. Jh. immer wieder zu Zerstörung und Armut; Saline übersteht die wechselvollen Zeiten
- 1. Januar 1759Errichtung Salzamt (Fachwerkbau), bis 1879 Amtshaus der Großherzogli- chen Saline1759
- 18071. Januar 1807Aufgrund der von Napoleon I. verkündeten Kontinentalsperre gegen England kommt der Salzimport nach Mecklenburg zum Erliegen, die Bad Sülzer Saline versorgt das ganze Land; zweite Blütezeit für die Salzstadt
- 1. Januar 1822Aufnahme des Kurbetriebs (Solbad) und Eröffnung der Großherzoglichen „Soolbadeanstalt“ mit Kurhaus von 1824 und anschließendem Kurgarten1822
- 19061. Januar 1906Salzproduktion wird wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt
- 1. Januar 1922Abriss der letzten Gradierwerke, erhalten bleibt nur der „Friedrichsbau“1922
- 19271. Januar 1927Kurgelände wird vom Land übernommen und an die Mecklenburgischen Landkrankenkassen übergeben; damit Sicherung des Fortbestands der Ku- ren; Stadt darf sich fortan als Kurort „Bad Sülze“ nennen
- 1. Januar 1944Durch einen Blitzschlag brennt der Mittelbau des Gradierwerks „Friedrichsbau“ nieder, die stark beschädigte Holzkonstruktion wird nicht wieder errichtet1944
- 19461. Januar 1946Wiedereröffnung des Kurbetriebs
- 1. Januar 1953Gründung des Salzmuseums durch den Chefarzt des früheren Rheuma-Sanatoriums, Dr. Kurt Fuchs, untergebracht zunächst in Räumen der Kinderheilstätte „Bethesda“1953
- 19711. Januar 1971Umzug des Salzmuseums in das 1759 erbaute Salzamt (1879-1944 Amtsge- richt, 1993-1998 umfassend restauriert).
Weitere spannende Bereiche des Museums
Unser Salzmuseum in Bad Sülze ist ein besonderes Ausflugsziel in Mecklenburg-Vorpommern.
Erfahren Sie mehr über das Museumskonzept, das Gradierwerk, den Museumsgarten, den Museumshof, das Salinencafé und den Kurpark.
Erfahren Sie mehr über unser vielfältiges Museumskonzept und tauchen Sie in die interessante Welt des Salzes ein!
Inhalieren Sie den frischen Solenebel am funktionstüchtigen Gradierwerk. Der feine Nebel ist eine Wohltat für unsere Atemwege.
Verweilen Sie einen Augenblick im Dahliengarten oder auch „Timm‘sche Garten“ genannt, genießen Sie die Ruhe und entdecken Sie seine Schönheit.
Erkunden Sie den Freiluftbereich des Salzmuseums. Hier finden Sie unter anderem ein aktives Siedehaus mit Steinbackofen.
Gönnen Sie sich eine kleine Pause und genießen Sie Kaffee und Kuchen sowie kalte Erfrischung auf der Terrasse des Museumscafés.
Ruhe und Entspannung finden Sie auf den verschlungenen Pfaden des im Jahr 2022 restaurierten Kurparks.
Arbeiten im Salzmuseum Mecklenburg
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